Tag: 22. Mai 2025

  • Höchststand bei Schwangerschaftsabbrüchen in NRW seit 2008

    Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Zahl der gemeldeten
    Schwangerschaftsabbrüche in Nordrhein-Westfalen ist erneut gestiegen.
    Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. 

    Arztpraxen und Krankenhäuser hätten für das vergangene Jahr 23.445
    Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in
    Nordrhein-Westfalen gemeldet, erläuterten die Statistiker. Das sei
    der dritte Anstieg in Folge und die höchste Zahl seit 2008 – damals
    gab es 24.120 Schwangerschaftsabbrüche. Neun von zehn Frauen
    (89,5 Prozent) seien zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt
    gewesen.

  • Höchststand bei Schwangerschaftsabbrüchen in NRW seit 2008

    Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Zahl der gemeldeten
    Schwangerschaftsabbrüche in Nordrhein-Westfalen ist erneut gestiegen.
    Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. 

    Arztpraxen und Krankenhäuser hätten für das vergangene Jahr 23.445
    Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in
    Nordrhein-Westfalen gemeldet, erläuterten die Statistiker. Das sei
    der dritte Anstieg in Folge und die höchste Zahl seit 2008 – damals
    gab es 24.120 Schwangerschaftsabbrüche. Neun von zehn Frauen
    (89,5 Prozent) seien zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt
    gewesen.

  • Höchststand bei Schwangerschaftsabbrüchen in NRW seit 2008

    Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Zahl der gemeldeten
    Schwangerschaftsabbrüche in Nordrhein-Westfalen ist erneut gestiegen.
    Das geht aus Zahlen des Statistischen Landesamtes hervor. 

    Arztpraxen und Krankenhäuser hätten für das vergangene Jahr 23.445
    Schwangerschaftsabbrüche von Frauen mit Wohnsitz in
    Nordrhein-Westfalen gemeldet, erläuterten die Statistiker. Das sei
    der dritte Anstieg in Folge und die höchste Zahl seit 2008 – damals
    gab es 24.120 Schwangerschaftsabbrüche. Neun von zehn Frauen
    (89,5 Prozent) seien zum Zeitpunkt des Abbruchs 18 bis 39 Jahre alt
    gewesen.

  • Pflege-Gutachten per Telefoninterview werden fortgesetzt

    Hamburg (dpa/lno) – Angesichts des Fachkräftemangels und steigender
    Fallzahlen setzt der Medizinische Dienst Nord bei seinen
    Pflege-Gutachten auf digitale Formate wie Telefoninterviews – neben
    persönlichen Hausbesuchen. Eine Versicherten-Befragung in Hamburg und
    Schleswig-Holstein habe ergeben, dass beide Begutachtungsformate zur
    Pflegegrad-Einstufung auf positive Resonanz stoßen, sagte der
    Vorstandsvorsitzende Helge Neuwerk.

    Das strukturierte Telefoninterview zur Feststellung der
    Pflegebedürftigkeit war während der Corona-Zeit erprobt und Ende 2023
    in der Begutachtungsrichtlinie verankert worden. Laut der
    repräsentativen Befragung zeigten sich 82,6 Prozent der Versicherten
    damit zufrieden – ähnlich viele wie beim Hausbesuch (84,6 Prozent).

    180.000 Gutachten zur Pflegegrad-Einstufung 

    Im vergangenen Jahr wurden laut Medizinischem Dienst Nord rund
    180.000 Versicherte in Hamburg und Schleswig-Holstein zur Einstufung
    in einen der fünf Pflegegrade begutachtet.

    Für die Untersuchung waren den Angaben zufolge 1.700 anonymisierte
    Fragebögen ausgewertet worden. 9,9 Prozent der Antwortenden waren
    demnach mit den Hausbesuchen teilweise zufrieden, bei
    Telefoninterviews waren es 13,3 Prozent. Unzufrieden äußerten sich
    5,5 bei Hausbesuchen und 4,0 Prozent bei Telefon-Begutachtungen. 

    «Die Zahlen zeigen, dass die Versicherten im Norden beiden
    Begutachtungsformaten – dem persönlichen Hausbesuch und dem
    strukturierten Telefoninterview – positiv gegenüberstehen», sagte
    Neuwerk. «Auf dieser Erkenntnis sollten wir aufbauen und gerade auch
    im Angesicht des demografischen Wandels mit einer stark steigenden
    Anzahl an Menschen mit Pflegebedarf offen für neue Formate der
    Begutachtung sein.»

  • Weniger Versuchstiere, doch immer noch Experimente mit Affen

    Hannover (dpa/lni) – Es ist eine ethische Frage: Dürfen gesunde Affen
    operiert werden, um ihnen Elektroden in den Kopf einzusetzen für die
    wissenschaftliche Forschung? Für Tierversuche gibt es strenge
    gesetzliche Regelungen. Zur Entwicklung von Kosmetika oder
    Hygieneprodukte sind Tierversuche inzwischen in Deutschland komplett
    verboten. Während das Deutsche Primatenzentrum Göttingen die
    Unverzichtbarkeit von Affenversuchen für die Hirnforschung betont,
    halten viele Tierschützer sie für überflüssig.

    Insgesamt ist die Zahl der in Niedersachsen genehmigten Tierversuche
    im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Wie das Landesamt für
    Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) auf dpa-Anfrage
    mitteilte, erhielten 211 von 238 Anträgen eine Genehmigung. Im Jahr
    2023 waren noch 252 Versuchsanträge gestellt und 229 genehmigt
    worden. 

    Nach Angaben einer Laves-Sprecherin werden manche Anträge nur in
    Teilen genehmigt oder aber an strenge Auflagen geknüpft. 2024 seien
    zudem 150 Tierversuche beziehungsweise Haltungen von Versuchstieren
    kontrolliert worden. Bei Beanstandungen gebe es Nachkontrollen oder
    es würden verwaltungsrechtliche Schritte eingeleitet.

    Tests von neuen Wirkstoffen für Medikamente

    Tierversuche stehen in der Kritik, weil sie häufig zu Leid oder zum
    Tod von Tieren wie beispielsweise Mäusen, Ratten, Kaninchen oder
    Fischen führen. Aus Sicht der Medizin sind sie unverzichtbar in der
    Grundlagenforschung. Getestet werden unter anderem neue Wirkstoffe
    für Medikamente sowie die Giftigkeit von Chemikalien. 

    Mittlerweile wurden Alternativen entwickelt. Das niedersächsische
    Wissenschaftsministerium fördert einen Forschungsverbund, der es sich
    zum Ziel gesetzt hat, Tierversuche zu ersetzen beziehungsweise zu
    reduzieren sowie die Belastung der eingesetzten Tiere zu minimieren.

    Der Verein Ärzte gegen Tierversuche hält die Zahl der Tierversuche
    trotz des Rückgangs der Genehmigungen für viel zu hoch. Die
    Organisation kritisiert unter anderem Hirnversuche an Affen, wie sie
    an der Universität Bremen und am Deutschen Primatenzentrum Göttingen
    betrieben werden. 

    Kritiker: Hirnversuche an Affen «grausam und irrelevant»

    «Solche Versuche sind nicht nur grausam für die Tiere, sondern auch
    völlig irrelevant für Menschen», sagt Gaby Neumann, Sprecherin von
    Ärzte gegen Tierversuche. Viel aussagekräftiger seien Technologien,
    die auf menschlichen Daten oder Zellen basierten, zum Beispiel
    Computermodelle oder Multi-Organ-Chips. Zudem könnten bei Studien mit
    gesunden Menschen und Patienten auch elektrophysiologische oder
    bildgebende Verfahren genutzt werden. 

    Am Deutschen Primatenzentrum komme ein «breiter Methodenmix aus
    tierversuchsfreien Methoden und Tierversuchen» zum Einsatz, sagt
    Sprecherin Susanne Diederich. Für den wissenschaftlichen und
    medizinischen Fortschritt seien Tierversuche mit Primaten
    unerlässlich. 

    Primatenzentrum: Versuche mit «geringstmöglicher Belastung»

    Der Sprecherin zufolge ist neurowissenschaftliche Forschung ein
    Schwerpunkt des Zentrums. Die Forscher beschäftigen sich mit
    neurologischen und neuropsychiatrischen Krankheiten und Therapien.
    Sie entwickeln etwa Neuroprothesen für Patienten mit sensorischen
    oder motorischen Ausfällen. Teils seien Operationen erforderlich,
    jedoch würden die Tierversuche mit der «geringstmöglichen Belastung»
    durchgeführt. 

    Bei den Affenversuchen an der Universität Bremen geht es ebenfalls um
    Hirnforschung. Im Frühjahr 2024 entschied das Verwaltungsgericht
    Bremen, dass diese Versuche vorläufig weiterlaufen können, aber keine
    neuen Affen operiert werden dürfen, um Elektroden einzusetzen. Das
    Gesundheitsressort hatte dem Kognitionsforscher der Uni zuvor keine
    neue Genehmigung erteilt, dagegen ging er juristisch vor. Eine
    Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts steht noch aus.

    Laut Urteil des Verwaltungsgerichts setzt der Wissenschaftler seit
    1997 Affen für Versuche ein. Makaken werden konditioniert, um
    Aufgaben zu lösen. Der Kopf des Affen ist bei dem Versuch fixiert –
    wenn er eine Aufgabe löst, erhält er Flüssigkeit und kann trinken.
    Elektroden messen dabei seine Hirnaktivität. 

    Fast drei Viertel aller Versuchstiere sind Mäuse

    Insgesamt wurden in Bremen im vergangenen Jahr laut
    Wissenschaftsressort drei neue Tierversuchsanträge genehmigt, 2023
    waren es noch sechs Anträge. Drei Viertel der eingesetzten Tiere
    seien 2023 Fische gewesen.

    Bundesweite Zahlen für 2024 liegen bisher nicht vor. 2023 wurden laut
    Bundesinstitut für Risikobewertung rund 1,46 Millionen Wirbeltiere
    und Kopffüßer bei Tierversuchen eingesetzt – knapp 16 Prozent weniger
    als im Vorjahr. Demnach waren 73 Prozent Mäuse, 11 Prozent Fische, 7
    Prozent Ratten, 4,6 Prozent Kaninchen und 1,4 Prozent Vögel.

    Die Organisation Ärzte gegen Tierversuche spricht von etwa 3,5
    Millionen Versuchstieren im Jahr 2023. Zu den 1,46 Millionen Tiere
    kommen demnach noch mehr als 670.000 Tiere, die zu wissenschaftlichen
    Zwecken getötet wurden, um zum Beispiel an ihren Organen zu forschen.
    Zudem gab es fast 1,3 Millionen Tiere, die für wissenschaftliche
    Zwecke gezüchtet, aber nicht verwendet wurden. Diese würden ebenfalls
    meist getötet, sagt Neumann.

  • «Wikingerdämmerung» – Eine Zeitenwende vor Tausend Jahren

    Schleswig (dpa/lno) – Das Jahr 1066 ist ein geschichtsträchtiges: In
    diesem Jahr wird Haithabu, der berühmte Seehandelsplatz der Wikinger,
    zerstört. Unmittelbar darauf gründet sich wenige Kilometer entfernt
    Schleswig. Und Wilhelm, der Herzog der Normandie, erobert England. In
    der Archäologie markieren diese Ereignisse Grenzen zwischen den
    Perioden Wikingerzeit und Mittelalter. 

    Die großangelegte Ausstellung «Wikingerdämmerung. Zeitenwende im
    Norden» auf Schloss Gottorf in Schleswig spürt vom 16. April bis 2.
    November den Geschehnissen von vor gut tausend Jahren und ihren
    Folgen nach. Am Beispiel der Ereignisse am Ende der Schlei könne man
    beispielsweise wie unter der Lupe sehen, was sich eigentlich in ganz
    Nordeuropa widerspiegelt, sagte Projektleiter und Chef des
    Leibniz-Zentrums für Archäologie (Leiza) am Standort Schleswig,
    Dieter Quast. «Wie quasi neue Ordnungen entstehen und alte
    zusammenbrechen.» 

    Ähnliche Themen wie heute präsent

    Ein multikulturelles Neben- und Miteinander, ein fundamentaler
    religiöser Wandel, wirtschaftliche und politische Krisen bis hin zu
    Kriegen prägten diese Epochengrenze, wie die Ausstellungsmacher
    mitteilten. Themen, die auch heute wieder präsent sind. Jeden Tag
    würden militärische Fragen in der Zeitung besprochen, sagte Quast.
    Aber auch Themen wie Religion – eng verknüpft mit der
    Migrationsdebatte – und kriselnde Wirtschaft seien aktuell. 

    Der Ausstellungstitel sei ein Anknüpfungspunkt, mit dem jeder
    Besucher und jede Besucherin etwas anfangen könne, sagte Quast. «Was
    passiert, wenn sich die Welt auf den Kopf stellt? Wie sortieren sich
    Menschen in solchen Situationen um?» 

    Antworten auf diese und weitere Fragen will die Ausstellung für die
    Wikingerzeit mit Hilfe der Ergebnisse dreier Forschungsprojekte
    geben. Das Museum für Archäologie hat mit dem Institut für Ur- und
    Frühgeschichte der Uni Kiel den Übergang von Haithabu nach Schleswig
    erforscht. Ein Leiza-Projekt  dreht sich um politische
    Machtverhältnisse zwischen Nord- und Ostsee. Und mit dem «Mythos
    Wikinger» beschäftigt sich das dritte Projekt, das an der Universität
    Göttingen betreut wird.

    Morsumer Silberschatz erstmals in Gänze zu sehen 

    In der Ausstellung werden den Angaben zufolge herausragende
    archäologische Funde präsentiert. Einige der Exponate wurden noch nie
    öffentlich gezeigt. Dazu gehört auch der Morsumer Silberschatzfund
    von 2017. Zu dem spektakulären Fund, der damals große Wellen schlug,
    gehören 180 Schmuckstücke, Münzen und auch Barren aus Silber. Das
    Gesamtgewicht beträgt rund ein Kilogramm. 

     Nachdruck des Teppichs von Bayeux

    Eine zentrale Rolle nimmt in der Ausstellung der Nachdruck des
    Teppichs von Bayeux ein, der als Weltdokumentenerbe im Original
    ausschließlich in Bayeux (Frankreich) zu sehen ist. Eigens für die
    Gottorfer Ausstellung wurde mit dem Museum in Bayeux eine Kooperation
    vereinbart, durch die nicht nur der Nachdruck des 68,38 Meter langen
    und 53 Zentimeter breiten Leinenteppichs, sondern auch wichtige
    Leihgaben möglich geworden sind, wie die Stiftung
    Schleswig-Holsteinische Landesmuseen mitteilte. Der Teppich von
    Bayeux sei noch nie in annähernd originaler Größe in Deutschland zu
    erleben gewesen.

  • Weniger Versuchstiere, doch immer noch Experimente mit Affen

    Hannover (dpa/lni) – Es ist eine ethische Frage: Dürfen gesunde Affen
    operiert werden, um ihnen Elektroden in den Kopf einzusetzen für die
    wissenschaftliche Forschung? Für Tierversuche gibt es strenge
    gesetzliche Regelungen. Zur Entwicklung von Kosmetika oder
    Hygieneprodukte sind Tierversuche inzwischen in Deutschland komplett
    verboten. Während das Deutsche Primatenzentrum Göttingen die
    Unverzichtbarkeit von Affenversuchen für die Hirnforschung betont,
    halten viele Tierschützer sie für überflüssig.

    Insgesamt ist die Zahl der in Niedersachsen genehmigten Tierversuche
    im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Wie das Landesamt für
    Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) auf dpa-Anfrage
    mitteilte, erhielten 211 von 238 Anträgen eine Genehmigung. Im Jahr
    2023 waren noch 252 Versuchsanträge gestellt und 229 genehmigt
    worden. 

    Nach Angaben einer Laves-Sprecherin werden manche Anträge nur in
    Teilen genehmigt oder aber an strenge Auflagen geknüpft. 2024 seien
    zudem 150 Tierversuche beziehungsweise Haltungen von Versuchstieren
    kontrolliert worden. Bei Beanstandungen gebe es Nachkontrollen oder
    es würden verwaltungsrechtliche Schritte eingeleitet.

    Tests von neuen Wirkstoffen für Medikamente

    Tierversuche stehen in der Kritik, weil sie häufig zu Leid oder zum
    Tod von Tieren wie beispielsweise Mäusen, Ratten, Kaninchen oder
    Fischen führen. Aus Sicht der Medizin sind sie unverzichtbar in der
    Grundlagenforschung. Getestet werden unter anderem neue Wirkstoffe
    für Medikamente sowie die Giftigkeit von Chemikalien. 

    Mittlerweile wurden Alternativen entwickelt. Das niedersächsische
    Wissenschaftsministerium fördert einen Forschungsverbund, der es sich
    zum Ziel gesetzt hat, Tierversuche zu ersetzen beziehungsweise zu
    reduzieren sowie die Belastung der eingesetzten Tiere zu minimieren.

    Der Verein Ärzte gegen Tierversuche hält die Zahl der Tierversuche
    trotz des Rückgangs der Genehmigungen für viel zu hoch. Die
    Organisation kritisiert unter anderem Hirnversuche an Affen, wie sie
    an der Universität Bremen und am Deutschen Primatenzentrum Göttingen
    betrieben werden. 

    Kritiker: Hirnversuche an Affen «grausam und irrelevant»

    «Solche Versuche sind nicht nur grausam für die Tiere, sondern auch
    völlig irrelevant für Menschen», sagt Gaby Neumann, Sprecherin von
    Ärzte gegen Tierversuche. Viel aussagekräftiger seien Technologien,
    die auf menschlichen Daten oder Zellen basierten, zum Beispiel
    Computermodelle oder Multi-Organ-Chips. Zudem könnten bei Studien mit
    gesunden Menschen und Patienten auch elektrophysiologische oder
    bildgebende Verfahren genutzt werden. 

    Am Deutschen Primatenzentrum komme ein «breiter Methodenmix aus
    tierversuchsfreien Methoden und Tierversuchen» zum Einsatz, sagt
    Sprecherin Susanne Diederich. Für den wissenschaftlichen und
    medizinischen Fortschritt seien Tierversuche mit Primaten
    unerlässlich. 

    Primatenzentrum: Versuche mit «geringstmöglicher Belastung»

    Der Sprecherin zufolge ist neurowissenschaftliche Forschung ein
    Schwerpunkt des Zentrums. Die Forscher beschäftigen sich mit
    neurologischen und neuropsychiatrischen Krankheiten und Therapien.
    Sie entwickeln etwa Neuroprothesen für Patienten mit sensorischen
    oder motorischen Ausfällen. Teils seien Operationen erforderlich,
    jedoch würden die Tierversuche mit der «geringstmöglichen Belastung»
    durchgeführt. 

    Bei den Affenversuchen an der Universität Bremen geht es ebenfalls um
    Hirnforschung. Im Frühjahr 2024 entschied das Verwaltungsgericht
    Bremen, dass diese Versuche vorläufig weiterlaufen können, aber keine
    neuen Affen operiert werden dürfen, um Elektroden einzusetzen. Das
    Gesundheitsressort hatte dem Kognitionsforscher der Uni zuvor keine
    neue Genehmigung erteilt, dagegen ging er juristisch vor. Eine
    Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts steht noch aus.

    Laut Urteil des Verwaltungsgerichts setzt der Wissenschaftler seit
    1997 Affen für Versuche ein. Makaken werden konditioniert, um
    Aufgaben zu lösen. Der Kopf des Affen ist bei dem Versuch fixiert –
    wenn er eine Aufgabe löst, erhält er Flüssigkeit und kann trinken.
    Elektroden messen dabei seine Hirnaktivität. 

    Fast drei Viertel aller Versuchstiere sind Mäuse

    Insgesamt wurden in Bremen im vergangenen Jahr laut
    Wissenschaftsressort drei neue Tierversuchsanträge genehmigt, 2023
    waren es noch sechs Anträge. Drei Viertel der eingesetzten Tiere
    seien 2023 Fische gewesen.

    Bundesweite Zahlen für 2024 liegen bisher nicht vor. 2023 wurden laut
    Bundesinstitut für Risikobewertung rund 1,46 Millionen Wirbeltiere
    und Kopffüßer bei Tierversuchen eingesetzt – knapp 16 Prozent weniger
    als im Vorjahr. Demnach waren 73 Prozent Mäuse, 11 Prozent Fische, 7
    Prozent Ratten, 4,6 Prozent Kaninchen und 1,4 Prozent Vögel.

    Die Organisation Ärzte gegen Tierversuche spricht von etwa 3,5
    Millionen Versuchstieren im Jahr 2023. Zu den 1,46 Millionen Tiere
    kommen demnach noch mehr als 670.000 Tiere, die zu wissenschaftlichen
    Zwecken getötet wurden, um zum Beispiel an ihren Organen zu forschen.
    Zudem gab es fast 1,3 Millionen Tiere, die für wissenschaftliche
    Zwecke gezüchtet, aber nicht verwendet wurden. Diese würden ebenfalls
    meist getötet, sagt Neumann.

  • Streit um Qualifikation ausländischer Ärzte

    München (dpa/lby) – Die Ärztekammern und die AfD streiten über die
    Qualifikation ausländischer Mediziner. Der bayerische Landesverband
    der Partei hatte in einer Presseerklärung geschrieben, es bestehe
    «Lebensgefahr durch falsche Ärzte». Außerdem genüge es in Bayern,
    «wenn sich Mediziner auf dem allgemeinsprachlichen B2-Level
    verständigen können». Die bayerische Landesärztekammer weist diese
    Aussagen zurück. Denn seit April 2017 müssten Ärzte, die im Ausland
    studiert haben, Sprachkenntnisse auf dem höheren Niveau C1
    nachweisen, erklärt die Kammer. Die Erklärungen der AfD seien
    «unwahr».

    Ausgelöst wurde die Kontroverse durch ein Interview, in dem der
    Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, im
    Deutschen Ärzteblatt schärfere Zulassungsvoraussetzungen für Ärzte
    aus Staaten außerhalb der Europäischen Union verlangt hatte. Darin
    hatte er erklärt: «Wir müssen ausschließen, dass Menschen als Arzt
    tätig werden, die sich in ihren Heimatländern Zertifikate gekauft
    haben, ohne jemals die Universität besucht zu haben.» Die AfD lässt
    in ihrer Pressemitteilung allerdings die Worte «wir müssen
    ausschließen» weg.

    Bayerns Landesärztekammer wirft der Partei deswegen vor, sie habe die
    Worte des Ärztepräsidenten «unzulässig verkürzt wiedergegeben». Denn
    in der Mitteilung der AfD klingt Montgomerys Aussage so, als ob es
    bereits eine Tatsache sei, dass völlig Unqualifizierte in Deutschland
    als Mediziner arbeiten.

    Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte, es gebe
    «eine konsequente Prüfung der Fachsprachenkenntnisse» bei Ärzten aus
    dem Ausland. Dadurch könne «die erforderliche Patientensicherheit
    gewährleistet werden». Montgomery sieht aber dennoch noch einigen
    Verbesserungsbedarf, in Bayern wie auch bundesweit.

    Montgomery sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe immer wieder
    Zweifel, ob Ärzte, die in Deutschland arbeiten wollen, ausreichende
    Sprachkenntnisse und auch eine genügende berufliche Qualifikationen
    haben. Deswegen fordere er von den Gesundheitsministerien der
    Bundesländer und auch vom Bund einheitliche und strenge
    Prüfkriterien. «Es darf nicht passieren, dass Patienten zu Schaden
    kommen», sagte Montgomery. Noch gebe es keine großen Gefahren für die
    Patientensicherheit. Aber er habe «Sorge, dass es so weit kommt».

    Vor zwei Jahren hatte die Landesärztekammer Westfalen-Lippe in einer
    Stellungnahme gegenüber dem Landtag von Nordrhein-Westfalen über drei
    Fälle berichtet, in denen es «Anhaltspunkte» gegeben habe, «dass eine
    Kombination aus fachlichen und sprachlichen Defiziten zum Tod von
    Patienten geführt hat». Über diese Fälle berichtete im Juni 2017 die
    Tageszeitung «Neue Westfälische».

    Die bayerische AfD bezieht sich in ihrer aktuellen Pressemitteilung
    nach Aussage einer Sprecherin wiederum auf den Bericht der Zeitung
    mit Sitz in Bielefeld aus dem vergangenen Jahr. Über Fälle aus Bayern
    sei der Partei nichts bekannt, erklärte sie. Auch ein Sprecher der
    Ärztekammer Westfalen-Lippe sagt, er wisse bundesweit von keinen
    anderen Fällen außer denen, die seine Kammer vor zwei Jahren publik
    gemacht hat.

  • Streit um Qualifikation ausländischer Ärzte

    München (dpa/lby) – Die Ärztekammern und die AfD streiten über die
    Qualifikation ausländischer Mediziner. Der bayerische Landesverband
    der Partei hatte in einer Presseerklärung geschrieben, es bestehe
    «Lebensgefahr durch falsche Ärzte». Außerdem genüge es in Bayern,
    «wenn sich Mediziner auf dem allgemeinsprachlichen B2-Level
    verständigen können». Die bayerische Landesärztekammer weist diese
    Aussagen zurück. Denn seit April 2017 müssten Ärzte, die im Ausland
    studiert haben, Sprachkenntnisse auf dem höheren Niveau C1
    nachweisen, erklärt die Kammer. Die Erklärungen der AfD seien
    «unwahr».

    Ausgelöst wurde die Kontroverse durch ein Interview, in dem der
    Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, im
    Deutschen Ärzteblatt schärfere Zulassungsvoraussetzungen für Ärzte
    aus Staaten außerhalb der Europäischen Union verlangt hatte. Darin
    hatte er erklärt: «Wir müssen ausschließen, dass Menschen als Arzt
    tätig werden, die sich in ihren Heimatländern Zertifikate gekauft
    haben, ohne jemals die Universität besucht zu haben.» Die AfD lässt
    in ihrer Pressemitteilung allerdings die Worte «wir müssen
    ausschließen» weg.

    Bayerns Landesärztekammer wirft der Partei deswegen vor, sie habe die
    Worte des Ärztepräsidenten «unzulässig verkürzt wiedergegeben». Denn
    in der Mitteilung der AfD klingt Montgomerys Aussage so, als ob es
    bereits eine Tatsache sei, dass völlig Unqualifizierte in Deutschland
    als Mediziner arbeiten.

    Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte, es gebe
    «eine konsequente Prüfung der Fachsprachenkenntnisse» bei Ärzten aus
    dem Ausland. Dadurch könne «die erforderliche Patientensicherheit
    gewährleistet werden». Montgomery sieht aber dennoch noch einigen
    Verbesserungsbedarf, in Bayern wie auch bundesweit.

    Montgomery sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe immer wieder
    Zweifel, ob Ärzte, die in Deutschland arbeiten wollen, ausreichende
    Sprachkenntnisse und auch eine genügende berufliche Qualifikationen
    haben. Deswegen fordere er von den Gesundheitsministerien der
    Bundesländer und auch vom Bund einheitliche und strenge
    Prüfkriterien. «Es darf nicht passieren, dass Patienten zu Schaden
    kommen», sagte Montgomery. Noch gebe es keine großen Gefahren für die
    Patientensicherheit. Aber er habe «Sorge, dass es so weit kommt».

    Vor zwei Jahren hatte die Landesärztekammer Westfalen-Lippe in einer
    Stellungnahme gegenüber dem Landtag von Nordrhein-Westfalen über drei
    Fälle berichtet, in denen es «Anhaltspunkte» gegeben habe, «dass eine
    Kombination aus fachlichen und sprachlichen Defiziten zum Tod von
    Patienten geführt hat». Über diese Fälle berichtete im Juni 2017 die
    Tageszeitung «Neue Westfälische».

    Die bayerische AfD bezieht sich in ihrer aktuellen Pressemitteilung
    nach Aussage einer Sprecherin wiederum auf den Bericht der Zeitung
    mit Sitz in Bielefeld aus dem vergangenen Jahr. Über Fälle aus Bayern
    sei der Partei nichts bekannt, erklärte sie. Auch ein Sprecher der
    Ärztekammer Westfalen-Lippe sagt, er wisse bundesweit von keinen
    anderen Fällen außer denen, die seine Kammer vor zwei Jahren publik
    gemacht hat.

  • Streit um Qualifikation ausländischer Ärzte

    München (dpa/lby) – Die Ärztekammern und die AfD streiten über die
    Qualifikation ausländischer Mediziner. Der bayerische Landesverband
    der Partei hatte in einer Presseerklärung geschrieben, es bestehe
    «Lebensgefahr durch falsche Ärzte». Außerdem genüge es in Bayern,
    «wenn sich Mediziner auf dem allgemeinsprachlichen B2-Level
    verständigen können». Die bayerische Landesärztekammer weist diese
    Aussagen zurück. Denn seit April 2017 müssten Ärzte, die im Ausland
    studiert haben, Sprachkenntnisse auf dem höheren Niveau C1
    nachweisen, erklärt die Kammer. Die Erklärungen der AfD seien
    «unwahr».

    Ausgelöst wurde die Kontroverse durch ein Interview, in dem der
    Präsident der Bundesärztekammer, Frank-Ulrich Montgomery, im
    Deutschen Ärzteblatt schärfere Zulassungsvoraussetzungen für Ärzte
    aus Staaten außerhalb der Europäischen Union verlangt hatte. Darin
    hatte er erklärt: «Wir müssen ausschließen, dass Menschen als Arzt
    tätig werden, die sich in ihren Heimatländern Zertifikate gekauft
    haben, ohne jemals die Universität besucht zu haben.» Die AfD lässt
    in ihrer Pressemitteilung allerdings die Worte «wir müssen
    ausschließen» weg.

    Bayerns Landesärztekammer wirft der Partei deswegen vor, sie habe die
    Worte des Ärztepräsidenten «unzulässig verkürzt wiedergegeben». Denn
    in der Mitteilung der AfD klingt Montgomerys Aussage so, als ob es
    bereits eine Tatsache sei, dass völlig Unqualifizierte in Deutschland
    als Mediziner arbeiten.

    Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte, es gebe
    «eine konsequente Prüfung der Fachsprachenkenntnisse» bei Ärzten aus
    dem Ausland. Dadurch könne «die erforderliche Patientensicherheit
    gewährleistet werden». Montgomery sieht aber dennoch noch einigen
    Verbesserungsbedarf, in Bayern wie auch bundesweit.

    Montgomery sagte der Deutschen Presse-Agentur, es gebe immer wieder
    Zweifel, ob Ärzte, die in Deutschland arbeiten wollen, ausreichende
    Sprachkenntnisse und auch eine genügende berufliche Qualifikationen
    haben. Deswegen fordere er von den Gesundheitsministerien der
    Bundesländer und auch vom Bund einheitliche und strenge
    Prüfkriterien. «Es darf nicht passieren, dass Patienten zu Schaden
    kommen», sagte Montgomery. Noch gebe es keine großen Gefahren für die
    Patientensicherheit. Aber er habe «Sorge, dass es so weit kommt».

    Vor zwei Jahren hatte die Landesärztekammer Westfalen-Lippe in einer
    Stellungnahme gegenüber dem Landtag von Nordrhein-Westfalen über drei
    Fälle berichtet, in denen es «Anhaltspunkte» gegeben habe, «dass eine
    Kombination aus fachlichen und sprachlichen Defiziten zum Tod von
    Patienten geführt hat». Über diese Fälle berichtete im Juni 2017 die
    Tageszeitung «Neue Westfälische».

    Die bayerische AfD bezieht sich in ihrer aktuellen Pressemitteilung
    nach Aussage einer Sprecherin wiederum auf den Bericht der Zeitung
    mit Sitz in Bielefeld aus dem vergangenen Jahr. Über Fälle aus Bayern
    sei der Partei nichts bekannt, erklärte sie. Auch ein Sprecher der
    Ärztekammer Westfalen-Lippe sagt, er wisse bundesweit von keinen
    anderen Fällen außer denen, die seine Kammer vor zwei Jahren publik
    gemacht hat.